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Rohingya: Wie die Muslime die ostasiatische Kultur und Zivilisation zerstören

2 Dez

Rakhine_Thingyan_2011By Htoo Tay Zar – Own work, CC BY-SA 3.0

Tomas Spahn schreibt, der Islam hat Südostasien bereits vom Westen, vom Süden und vom Osten in die Zange genommen und er wird nicht eher Ruhe geben, bis ganz Südostasien, der mehrheitlich buddhistisch bzw. hinduistisch ist, islamisiert ist.

Im Nord-Westen grenzt Myanmar, welches früher Birma oder Burma hieß und 1989 in Myanmar unbenannt wurde, an Bangladesch. Im Süden Ostasiens liegt Indonesien, dem größten islamischen Staat weltweit, welches sich immer stärker radikalisiert: Video: Wie sich der radikale Islam in Indonesien immer weiter ausbreitet (38:02)

Im Osten liegt die autonome chinesische Repubklik Xingjiang, die mehrheitlich von muslimischen Uiguren bewohnt wird, die immer wieder durch ihre Militanz und Terrorattentate auffallen.

Aung_San_Suu_Kyi_2013Die Präsidentin von Myanmar, Aung San Suu Kyi (Bild links), wurde von den europäischen Romantikern und Gutmenschen gefeiert, entriss sie doch Myanmar einer sozialistischen Diktatur, unter welches das Land seit 1962 zu leiden hatte und wandelte es in einen demokratischen Staat um.

Doch dann wurde sie zur Realpolitikerin, die ihr Land vor der kulturfremden islamischen Unterwanderung schützen wollte, die drohte, sich immer weiter auszubreiten, um schließlich ganz Myanmar in einen islamischen Staat umzuwandeln. Dies war offensichtlich das Ziel weltweit agierender fanatischer und radikalislamischer Ideologen.

Rakhine_State_in_MyanmarKlicke, um zu vergrößern

Rakhina (Rakhaing / Arakan) (im Bild dunkelrot) war offensichtlich die erste Provinz, die von den Muslimen aus Myanmar herausgeschnitten und dem Islam einverleibt werden sollte. In Rakhina leben viele Muslime, die dort während der britischen Kolonialzeit einwanderten, ohne dass Burma (Myanmar) sich dagegen wehren konnte.

Aber die Präsidentin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, die sich seit den 80er Jahren für eine gewaltlose Demokratisierung ihrer Heimat einsetzte und dafür 1991 den Friedensnobelpreis erhielt, war keinesfalls bereit, sich dem Wunsch des seit 1400 Jahren währendem Kampfes rassistischer arabischer Imperialisten gegen die Völker Ostasiens zu beugen. Damit verlor sie sämtlichen Sympathien bei den realitätsfernen westlichen linken Multikultiromantikern, die dem Islam mittlerweile einen Heiligenstatus verliehen hatten.

Erläuterung zu Bengalen bzw. Bangladesch

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Bangladesch ist der östliche Teil Bengalens (blau). 1947 wurde Bengalen, welches bis dahin eine britische Kolonie war, im Rahmen der Unabhängigkeit in zwei Teile aufgeteilt. West-Bengalen gehörte nun zu Indien und es entstanden die indischen Bundesstaaten Westbengalen und Tripura. Das östliche Bengalen wurde 1971 zum unabhängigen Staat Bangladesch. Man spricht aber heute, wenn man von Bangladesch spricht, noch vielfach von Bengalen, weil die Muttersprache bengalisch ist. Bengalen war ab 1757 eine britische Kolonie.

Tomas Spahn schreibt:

„Der Hintergrund des Absturzes dieses Engels [Aung San Suu Kyi] fand sich im Westen ihres buddhistisch geprägten Landes Myanmar, in einer am Indischen Ozean gelegenen Provinz namens Rakhaing / Arakan. Diese [im Norden Myanmars] an Bangladesh angrenzende Provinz war seit der britischen Kolonialzeit Ziel islamischer Auswanderer aus den überbevölkerten Regionen Bengalens gewesen.” [1]

[1] Ich weiß nicht, ob die hohe Geburtenrate der Muslime in Bangladesch der Grund für die Flucht nach Myanmar war, könnte es mir aber vorstellen, denn dafür sind die Muslime ja bekannt.

„Eine Volkszählung der Briten aus dem Jahr 1891 [in Rakhine] hatte bei einer Gesamtbevölkerung von rund 672.000 Menschen bereits einen Anteil von 126.600 muslimischen Bengalen [18,8 Prozent] und 443.000 Buddhisten ergeben.”

„Konnten die Burmesen in der Kolonialzeit nichts gegen die Einwanderung tun, so verweigerten sie den Bengalen und ihren Nachkommen jedoch seit der Unabhängigkeit Myanmars im Jahre 1948 die Anerkennung als Staatsbürger – und da auch das überbevölkerte Bangladesh die Verantwortung für seine verlorenen Kinder verweigerte [sie zurück zu nehmen], gelten diese Muslime heute als staatenlos.”

Burma erlangte zwar bereits 1948 die Unabhängigkeit von der britischen Besatzung, aber es stand bis 2011 unter einer sozialistischen Militärdiktatur, die alle demokratischen Bestrebungen unterband. Ab 2011 begann ein Demokratisierungsprozess. Politische Gefangene wurden entlassen, das Arbeitsrecht liberalisiert, Gewerkschaften genehmigt und die Kontrolle über die Medien gelockert. Anlass war auch die Lockerung internationaler Handelsblockaden.

Mit dem Beginn der Unabhängigkeit begann auch eine rege Tätigkeit der radikalen Muslime. Tomas Spahn beschreibt den Prozess der Liberalisierung Myanmars und das Aufkommen islamischer Gewalt wie folgt:

„Als nun 2010 das Militärregime seinen harten Griff auf das Land lockerte, sahen Islam-Aktivisten ihre Stunde gekommen. Mit Übergriffen gegen die buddhistische Mehrheitsbevölkerung in Arakan [Rakhina] bis hin zu Überfällen auf Polizeistationen provozierten die im arabischen Ausland geschulten Kämpfer Mohameds jene Situation der muslimischen Opferrolle, mittels derer sie bereits in Thailand und auf den Philippinen das Ziel ihrer islamischen Machterweiterung in die Wege zu leiten suchten.”

„Aus den muslimischen Bengalen wurde das Kunstvolk der Rohingya [2] erschaffen, so wie man einst das Kunstvolk der Palästinenser erschaffen hatte. Das „palästinensische Volk“ ist ein Fantasiegebilde, dessen einziger gemeinsamer Nenner die Zerstörung des jüdischen Staates Israel ist.

Die rassistisch motivierten Provokationen der islamischen Aktivisten gegen die Buddhisten in Myanmar mit dem erklärten Ziel eines unabhängigen islamischen Staates auf dem Boden der noch zu Birma gehörenden Provinz Rakhina riefen jedoch das Militär Myanmars auf den Plan, welches zwar zugelassen hatte, dass Myanmar sich demokratischen Ideen öffnete, nicht aber bereit war, darüber die staatliche Integrität in die Brüche gehen zu sehen.”

[2] Tomas Spahn schreibt:

Die „Rohingya“ sind vom Genotypus unverkennbar keine asiatischen Sino-Tibeter [Sino-Tibetische Sprachen werden in China, dem Himalaya-Gebiet und Südostasien gesprochen] wie der Rest der birmanischen Bevölkerung, sondern Indo-Europäer. In ihrem Erscheinungsbild unterscheiden sie sich in nichts von den Bengalen, die rund um das Delta des Ganges siedeln.

Die „Rohingya“ sprechen eine indogermanische Sprache, eng verwandt mit dem Bengalisch ihrer indisch-stämmigen, westlichen Verwandten. Geschrieben wird diese Sprache bis heute weitgehend mit arabischen Schriftzeichen. Es gibt keine Verständigungsschwierigkeiten mit jenen Bengali, die jenseits der Landesgrenze im islamischen Bangladesh leben und den sogenannten „Chittagong-Dialekt“ [eine indo-arische Sprache, die vom tibeto-birmanischen Volk der Chakma in Bangladesch und Indien gesprochen wird] verwenden. Chittagong im Osten von Bangladesh ist von Arakan / Rakhaing aus betrachtet die nächstgelegene Millionenmetropole.

Dokumente der früheren Kolonialmacht England belegen, dass die Auswanderung von Bengalen aus der Region Chittagong in das damalige Arakan seit 1891 in mehreren Wellen vor sich ging. Sie widerlegen die Behauptung von „Rohingya“-Aktivisten, wonach die Region schon immer bengalisches Siedlungsgebiet gewesen ist.

Historisch betrachtet gibt es keine Ethnie der Rohingya. Der Begriff tauchte erstmals in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts auf. Er beschrieb seinerzeit die Eigenbezeichnung muslimischer Terroristen, die in der Provinz Rakhaing gegen die Zentralregierung kämpften. Erst in den 1990er Jahren gingen englischsprachige Medien dazu über, die Selbstbezeichnung, die die islamischen Rebellengruppen mittlerweile zum Sammelbegriff für die muslimischen Bewohner der birmanischen Provinz zu machen suchten, zu übernehmen. Seitdem arbeiten die Rebellen massiv daran, propagandistisch eine Volksidentität der „Rohingya“ zu erzeugen, um darüber ihren Anspruch auf einen islamischen Staat auf dem gegenwärtigem Staatsgebiet Myanmars begründen zu können.

Die Vermehrungsrate [Geburtenrate] der sich zum Koran bekennenden, bengalischen Bevölkerung in der myanmarischen Westprovinz Rakhine liegt ungefähr eineinhalbmal so hoch wie die der nicht-muslimischen Bevölkerung Myanmars.

In dem 1982 verabschiedeten Staatsbürgerschaftsgesetz Myanmars werden die Muslime Rakhaings nicht als eigenständige Volksgruppe anerkannt. Sie gelten entsprechend den Dokumenten der früheren Kolonialherren als illegale Zuwanderer aus Bengalen / Bangladesh, haben keinen Anspruch auf die Staatsbürgerschaft und sind, da sie über die Staatsbürgerschaft des Nachbarstaates ebenfalls nicht verfügen, staatenlos.

Seit dem 5. September 2017 ruft die fundamentalistische „Islamische Verteidigungsfront“ Indonesiens Freiwillige auf, sich dem „Jihad“ gegen die buddhistische Regierung Myanmars anzuschließen.

Eine eigenständige Ethnie der „Rohingya“ gab es nicht und gibt es nicht. Mit diesem Begriff sollte und soll sie, wie dereinst das „Volk“ der Palästinenser, erst künstlich geschaffen werden, damit muslimische Gotteskrieger ihren Anspruch auf einen islamischen Gottesstaat auf dem Staatsgebiet Myanmars begründen können. Wer in den Medien von „Rohingya“ als angeblicher Ethnie spricht, sitzt daher einer Propagandalüge auf – und betreibt so das Geschäft jener Fundamentalmuslime, die der Staat Myanmar völlig zu Recht als Separatisten [Invasoren, Eroberer, Besetzer] wider das buddhistische Land begreift.

Die Reaktion des burmesischen (myamarischen) Militärs, die die buddhistische Bevölkerung vor den Übergriffen der Muslime beschützte und sich den islamischen Eroberungsplänen entgegenstellte, wurden von den Islamisten in altbekannter Manier, als Gräuelfeldzug gegen die Muslime hochgefahren. Sie schlüpften wie immer in die Opferrolle.

Damit waren die Eroberungspläne der arabischen Imperialisten gescheitert. Man kann auf den Philippinen übrigens einen ähnlichen Eroberungsfeldzug beobachten. Dort versuchten die Muslime, die Stadt Marawi auf der Insel Mindanao militärisch zu erobern und sie zur autonomen islamischen Region zu erklären, bis der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte militärisch gegen die Dschihadisten vorging. Heute ist Marawi weitgehend wieder befreit.

Das gescheiterte Kalifaf auf den Philippinen

Am 23. Mai 2017 erstürmten 700 kriegserprobte und schwerbewaffnete Islamisten die Stadt Marawi auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen, um sie in ein islamisches Kalifat zu verwandeln. Die militärische Eroberung war minutiös vorbereitet, die philippinische Armee unvorbereitet überrascht worden. Die Islamisten hatten sich vermutlich über Monate oder gar Jahre auf diesen Überfall vorbereitet. 250.000 Zivilisten verließen fluchtartig die Stadt.

Ich bin davon überzeugt, dass die Muslime auf der ganzen Welt sich genau so verhalten, wenn sie glauben, ihr Anteil in der Bevölkerung ist stark genug. Mit anderen Worten, dies ist das Schicksal, welches Europa noch bevorsteht, vor allem den dusseligen und naiven Deutschen, die sich Hundertausende Muslime ins Land geholt haben.

Ich weiß nicht, ob das burmesische Militär wirklich grausam gegen die muslimische Bevölkerung vorging. Tomas Spahn schreibt, dass die Gräueltaten, von denen die Muslime behaupteten, dass es sie gegeben hatte, von keiner neutralen Stelle bestätigt wurden. Das Auftreten des Militärs führte aber dazu, dass etwa 800.000 Muslime nach Bangladesch flohen. Tomas Spahn schreibt, dass die Massenflucht der Muslime zum großen Teil durch das Verbreiten muslimischer Gräueltaten zustande kam:

Die Flucht als Ergebnis einer gezielt hervorgerufenen Massenhysterie

Unter den Rohingya selbst wurden von Seiten der Islamisten viele Gerüchte gestreut. Sie sollten den Konflikt weiter anheizen. Ergebnis war eine Massenflucht nach Bangladesh. Die Sichtweise der Rohingya erhält inzwischen breite Unterstützung von Al-Quaida, Saudi-Arabien, dem Iran, Tschetschenien. Frau Erdogan inszenierte sogar einen öffentlichkeitswirksamen Rohingya-Besuch in Bangladesh. Wer solche Freunde hat, braucht sich über Gegner nicht zu beklagen.”

Durch den Einsatz des Militärs gegen die muslimischen Rohingya hat Staatspräsidentin Aung San Suu Kyi bei den linken Weltverbessern, die forderten, sie solle das Militär wieder abziehen, alle Sympathien verloren. Aber was hätte sie tun sollen? Hätte sie die buddhistische Urbevölkerung Myanmars schutzlos den Muslimen ausliefern sollen? Diese linken Träumer haben aus der Ferne gut reden. Wenn die Muslime in Deutschland beginnen, die Deutschen abzuschlachten, um Deutschland gewaltsam in ein islamisches Kalifat zu verwandeln, dann werden sie ebenfalls den Einsatz der Bunderwehr fordern.

Nach Meinung von Tomas Spahn kann man die Vorgänge in Myanmar als ethnische Säuberung bezeichnen, einer ethnischen Säuberung allerdings, die durch den Versuch der Muslime, die seit Jahrtausende gewachsene buddhistische Kultur gewaltsam zu zerstören, wie man das in vielen Teilen der Welt beobachten kann, entstand, nämlich überall dort, wo die totalitäre und kriegerisch veranlagte islamische Kultur auf liberale und demokratische Kulturen trifft, wobei das strengreligiöse wahhabitische Saudi-Arabien stets seine Finger im Spiel hat, wie bei der Unterstützung, Radikalisierung und Umwandlung der Philippinen in ein islamisches Kalifat: Saudi-Arabien finanziert die Islamisierung der Philippinen, einschließlich des Terrorismus [3]

„Man kann das, was in Myanmar derzeit geschieht, als „ethnische Säuberung“ bezeichnen. Denn tatsächlich ist die gegenwärtige Situation derart, dass die Nachkommen der illegalen, bengalischen Einwanderer zurück in ihr Herkunftsland ziehen. Doch man darf dabei zweierlei eben nicht vergessen: Die von der indigenen [buddhistischen] Bevölkerung nicht gewünschte Landnahme seit über 100 Jahren, und die gezielte Provokation des Konflikts durch die geschulten Aktivisten der islamischen Expansion.”

„Und insofern kann man die Situation auch gänzlich anders betrachten. Denn nicht nur die Geschichte, sondern auch das Vorgehen islamischer Aktivisten andernorts belegt, dass es sich dabei um das erprobte Vorgehen einer rassistischen Vereinigung handelt, die es gezielt darauf anlegt, vorhandene, indigene Kulturen zu zerstören und durch ein eigenes, kollektivistisches Kulturverständnis zu ersetzen.”

„Denn genau das haben die Krieger des Mohamed seit bald eineinhalb Jahrtausenden überall getan, wo sie mit Gewalt oder mit Tücke die Macht an sich gerissen hatten: Auf der arabischen Halbinsel, in den christlichen und jüdischen Gemeinden rund um das südliche Mittelmeer, im zoroastrischen Persien wie im christlichen Kleinasien und Südosteuropa, in Indien und auf den Inseln des Indonesischen Archipels.”

[3] Tomas Spahn schreibt übern den Einfluss Saudi-Arabiens in Asien

Wenn ich durch Java oder Sumatra fahre, bin ich jedes Mal fassungslos über die schiere Masse der Moscheen. In jeder Straße, jeder Gasse findet man eine Moschee, manchmal braucht es nur 100 Meter, um das nächste Haus Allahs zu finden. Um den Schein zu wahren, stehen verschleierte Frauen mit dem Klingelbeutel vor Allahs Häusern. In Wirklichkeit werden die Moscheen aber von Saudi-Arabien finanziert. Die Imam-Ausbildung, die muslimischen Schulen, Korruption und Bestechungsgelder von Armee und Verwaltung, alles bezahlt Saudi Arabien.

Tomas Spahn sieht in der illegalen Einwanderung mach Myanmar die Ursache von islamischen Extremismus und Terrorismus, einen ethnischen, sozialen und religiösen Sprengstoff, der selbst die Gefahr eines Atomkrieges mit sich bringen könnte. Die Weltgemeinschaft versucht dagegen mit wirtschaftlichen Sanktionen Myanmar zum Einknicken zu bewegen. Die Reaktion der Muslime in Myanmar dürfte sein, dass sie versuchen, sich die nächste buddhistische Provinz Myanmars unter den Nagel zu reißen. Dies wird sich so lange fortsetzen, bis ganz Myanmar ein islamisches Kalifat ist.

Tomas Spahn sagt wohl zu recht:

„Statt der Hydra des islamischen Terrors den Kopf abzuschlagen, hat die Weltgemeinschaft ihr einmal mehr das Futter gegeben, das sie braucht, um ihren Siegeszug fortzusetzen… Der Islam, der Südostasien bereits von Westen, Süden und Osten in die Zange nimmt, wird seinen Feldzug erst beenden, wenn es kein buddhistisches Südostasien mehr gibt.”

Und der Islam wird nicht nur die Kultur Südostasiens zerstören, sondern ebenso die europäische Kultur und Zivilisation, wenn wir weiter auf die linken Träumer hören, die glauben, man könne alle Probleme der Welt friedlich lösen. Diese linken Irren bescheren uns eher einen Weltkrieg als eine friedliche Zukunft.

Hier der ganze Artikel von Tomas Spahn: Wenn Engel fallen: Der Islam erobert Birma

Siehe auch:

Myanmar: Seit 1947 töten Rohingya-Muslime Buddhisten

Die Wahrheit hinter dem Rohingya-Konflikt: Muslime wollen weder Autonomie noch ein Stück Land, sondern… die ganze Welt

MMichael Mannheimer: Rohingya: Wie linke Medien nach bekanntem Muster aus muslimischen Tätern Opfer machen

Siehe auch:

Video: Maischberger: Verroht unsere Gesellschaft? – Messerangriff auf Altena Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) (74:29)

Michael Mannheimer: Attentate von Barcelona: der salafistische Organisator der Anschläge war ein Agent des spanischen Geheimdienstes

Michael Mannheimer: Rohingya: Wie linke Medien nach bekanntem Muster aus muslimischen Tätern Opfer machen

Facebook sperrt und löscht immer mehr Beitäge und Profile – Zeit, um zu vk.com zu wechseln

Video: Laut Gedacht #60: Typisch Deutsch: Jamaika, Merkel-Untersuchungsauschuss, illegale Migranten (08:22)

Video: Rechtsintellektuelle, Identitäre und die AfD: 3sat zeigt die Doku "Die rechte Wende" (59:17)

Schlepper-Wahnsinn: Wer bringt die „Flüchtenden“ durch die Wüste nach Libyen? – die Vereinten Nationen (UN)!

1 Aug

schlepper_wahnsinn

Von ALSTER | Die Reise der „Flüchtenden“ (der überwiegende Teil von ihnen männlich, ledig, zwischen 20 und 30 Jahre alt und Islamanhänger) beginnt nicht in Libyen. Sie kommen vornehmlich aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und müssen das Migrantendrehkreuz Agadez im Staat Niger passieren. Pro Woche kommen Tausende Migranten in die Stadt Agadez, um in Richtung Norden die Wüste zu durchqueren – Ziel Libyen. Und spätestens hier beginnt der zu bezahlende Schlepperverkehr.

Weiter geht`s an die Mittelmeerküste, um von dort aus mit Hilfe der uns bekannten NGOs nach Italien/Europa zu gelangen. Anders als Libyen ist Niger kein gesetzloses Land. Es ist arm, aber es existiert eine Regierung, eine Polizei und eine Verteidigung. Französisches Militär ist dort stationiert, und das UN-Büro der Internationalen Organisation für Migration (IOM) „arbeitet“ entlang der Migrationsroute.

Schlepperei durch die Wüste gleicht der im Mittelmeer

Der erfahrene Redakteur Gianluca Di Feo der Zeitung La Repubblica hat vor Ort die Lage untersucht und festgestellt (mit Video), dass die Vorgänge in der Sahara denjenigen am Mittelmeer gleichen: So wie die NGOs auf dem Meer, leistet das IOM der UN den Migranten praktische Hilfe in der Wüste. Und so wie die „Operation Sophia“ nicht den Menschenhandel auf dem Mittelmeer stoppt, so rührt das französische Militär in seiner ehemaligen Kolonie keinen Finger, um den Verkehr durch die Wüste zu verhindern, obwohl er ganz nahe an ihrer Basis in Madama vorbeizieht.

Manchmal parken die Menschenhändler ihre Fahrzeuge direkt neben den Landebahnen der Militärbasis. Die Hauptaufgabe der französischen Streitkräfte in der Niger-Wüste ist es, dafür zu sorgen, dass die Arbeit in den afrikanischen Uranminen, die die französischen Atomkraftwerke versorgen, mitsamt dem Verkehr nach Frankreich reibungslos funktioniert. Die Aufgabe, den Menschenschmuggel zu verhindern, verbleibt damit beim Heer und der Polizei in Niger. Diese haben aber weder die nötigen Ressourcen, Waffen und Technologie und sind höchst korruptionsanfällig.

Warum wird die Grenze Niger-Libyen nicht geschlossen? Warum plant Frankreich, das kaum Flüchtlinge aufnimmt, Hotspots im Failed State Libyen? Ausgerechnet Emanuell Macron, ein Nachfolger des französischen Ministerpräsidenten Nicolas Sarkozy, der führend Libyen ins Chaos gebombt hat.

Unsere „40%-Kanzlerin“ Angela Merkel hat auf ihrer Afrikareise auch Niger besucht und eine Millionenhilfe für Bildung versprochen.

Quelle: Schlepper-Wahnsinn: Wer bringt die „Flüchtenden“ durch die Wüste nach Libyen? – die Vereinten Nationen (UN)!

Meine Meinung:

Während Nicolas Sarkozy Libyen ins Chaos bombte und damit dazu beitrug, dass der Flüchtlingsstrom sich in Richtung Europa bewegte, war er zu feige in den französischen Banlieus, in den muslimisch dominierten Vorstädten aufzuräumen, denen er angedroht hatte, er würde sie mit einem Kärcher säubern.

Die FAZ schrieb am 22.08.2008:

„In den letzten Monaten des Präsidentschaftswahlkampfes hatte Sarkozy einen großen Bogen um die Banlieue gemacht, in der die Sozialistin Ségolène Royal ihre besten Wahlergebnisse erzielte. „Die Verbrecher werden verschwinden; ich werde so viele Kräfte wie nötig sind darauf verwenden. Wir werden mit dem Kärcher (Hochdruckreiniger) die Vorstadt säubern“, sagte Sarkozy als Innenminister im Juni 2005 in La Courneuve. Im Oktober 2005, kurz vor dem Ausbruch der Banlieue-Unruhen, sagte Sarkozy in Argenteuil zu einer Frau: „Ja, Madame, wir werden Sie vom Gesindel befreien.“”

Emanuell Macron scheint da von etwas anderem Holz geschnitzt zu sein, denn er beabsichtigt zusammen mit Italien, die Flüchtlinge wieder nach Libyen zurückzubringen, um die brachiale Völkerwanderung aus Afrika zu stoppen. Italienische Schiffe dürfen sich mit Zustimmung der libyschen Regierung in libyschen Gewässern aufhalten und Migranten aufnehmen, um sie an die libysche Küste zurückzubringen. Die Regierung in Rom hat an diesem Freitag beschlossen, die italienische Marine auch zur Unterstützung der libyschen Küstenwache einzusetzen – in libyschen Hoheitsgewässern.

Ein Wendepunkt, denn ab jetzt können italienische Marineeinheiten afrikanische Migranten nicht nur von der Abfahrt abhalten, sondern innerhalb der libyschen Zwölf-Meilen-Zone aufnehmen – und zur libyschen Küste zurück bringen. Das könnte das Ende des Geschäftsmodells nordafrikanischer Schlepper und Schleuser sein. Das italienische Parlament muss kommende Woche der Entscheidung der Regierung noch zustimmen.

Unterdessen ist Präsident Macron in Paris sogar noch weiter gegangen. Er fordert jetzt die Einrichtung von sogenannten EU-Hotspots – Registrierungszentren – in Libyen. Dort sollen afrikanische Migranten registriert werden, und dort soll dann auch über mögliche Asylberechtigung entschieden werden. Auch in anderen EU-Hauptstädten wird über die Einrichtung von Auffanglagern in Nordafrika nachgedacht.

Weitgehend Konsens war bislang allerdings, dass in solchen Lagern eben keine Asylanträge gestellt und keine Asyl-Entscheidungen gefällt werden sollen. Damit soll verhindert werden, dass von solchen Aufnahmelagern eine Sogwirkung ausgeht, die dann erst recht Hunderttausende und Millionen schwarzafrikanische Migranten nach Nordafrika zieht. Denn genau das ist die große Befürchtung etwa in Libyen oder auch in Tunesien und Ägypten – zwei andere nordafrikanische Länder, die als mögliche Standorte für Aufnahmelager oft genannt werden. >>> weiterlesen

Man kann nur hoffen, dass dieses Konzept sich durchsetzt. Warum aber kommen solche Überlegungen erst jetzt, sind doch bereits vor Jahren solche Vorschläge gemacht worden? Aber man wollte die Realität offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen und vor der Zukunft verschloss man lieber die Augen. Und wenn Deutschland dann noch solch eine kriminelle, feige, humanitätsverliebte und realitätsfremde Bundeskanzlerin wie Angela Merkel hat, die die Gesetze nach belieben bricht und deutsche Interessen (sowie die deutsche Fahne) mit Füßen tritt, dann ist ohnehin alles zu spät. – DUBLIN GILT – ohne Wenn und Aber! – EuGH: Merkels “humanitäre” Masseneinwanderung 2015 war illegal

Jetzt erkennt man auch, wie blind und kurzsichtig die EU war, die alle europäischen Staaten zwang, Flüchtlinge aufzunehmen und dass die Visegrad-Staaten (Polen, Ungarn, Tschechien) mit ihrer Weigerung dies zu tun, recht hatten. Jagd endlich die EU zum Teufel und legt die Politik wieder in die Hände der europäischen Nationalstaaten. Außerdem müssen endlich Volksabstimmungen her, denn die europäischen Politiker und zwar sowohl im EU-Parlament, wie auch in den nationalen Parlamenten, haben versagt. Vielleicht sind sie auch nur korrupt und linksversifft.

Außerdem erreichen nur etwa 15 bis 20 Prozent der Flüchtlinge aus Schwarzafrika die libysche Küste. Viele von ihnen verdursten in der Wüste, werden von Räubern überfallen oder gefangen genommen, um Lösegeld zu erpressen. Viele junge Frauen landen als Prostituierte in Bordellen. Das deutsche Nachrichtenmagazin Spiegel zitierte einen senegalesischen Behördenvertreter, der sagte, von den 800 Menschen, die jedes Jahr aus seinem Bezirk loszögen, würden 300 unterwegs stranden, „400 kommen um, 100 schaffen es”. >>> weiterlesen

Der karatetigerblock schreibt:

schleppermafia

Letzten Dienstag, 25. Juli 2017 um 20.30 Uhr hat das Schiff “Openarms” an der Küste Libyens nur 500 Meter vom Strand Zuwara entfernt sogenannte Flüchtlinge eingesammelt! Letztes Wochenende wurden sie dann alle nach Sizilien und Malta geliefert. Heute sind bereits wieder 5 NGO Schiffe in das Hoheitsgebiet Libyens eingedrungen. Es ist wirklich ein Wasser-Taxiservice und hat mit Rettung aus Seenot überhaupt nix zu tun. >>> weiterlesen

Siehe auch:

Paris will geschleppte Migranten zügig nach Libyen zurückverschiffen

Würzburg: Täglich sexuelle Belästigungen am Hauptbahnhof und die Antifa stellt sich schützend vor die Asylanten

Buchtip: Birgit Kelle und das Mutterglück – Die Frau, das Muttertier

Video: Götz Kubitschek zum unerwünschten Bestseller ‚Finis Germania‘ (29:21)

Vera Lengsfeld: Die große Mehrheit der "Flüchtlinge" sind Wirtschaftsflüchtlinge ohne Anspruch auf Asyl

Konstanz: Iraker schießt mit Maschinenpistole in Disko – 2 Tote und 3 Schwerverletzte

Soeren Kern: Tschetschenische Scharia-Polizei terrorisiert Berlin

UN-Anti-RassistInnen bereiten Anklage gegen Deutschland vor – bereitet man schon mal die Migration von Millionen Schwarzafrikanern nach Deutschland vor?

16 Mär

Hamed Abdel-Samad: Mein Abschied vom Himmel

5 Jul

Norbert Joa im Gespräch mit Hamed Abdel-Samad.

Hamed Abdel-SamadKleine Jungs leisten wenig Widerstand, verlieren, anders als kleine Mädchen, nicht „ihre Ehre“ (auch nicht, wenn sie vergewaltigt werden) und schweigen nach einer Vergewaltigung. So denken manche arabische Männer. Hamed Abdel-Samad (Bild links) wurde zweimal vergewaltigt: mit vier und mit elf Jahren.

Geboren 1972 in Kairo, verkapselt der Sohn eines Imams das Erlebte, verliert die innere Balance, schließt sich erst den Marxisten, dann den radikalen Muslimbrüdern an, einer in Ägypten verbotenen Vereinigung von islamischen Fundamentalisten, deren Lehren die Islamisten in der ganzen Welt inspirieren und hoffte mit dem Ruf: „Islam Huwall“, der Islam ist die Lösung, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Er schreibt in seinem Buch: „Parolen wie „Der Islam braucht Männer, die niemanden außer Allah fürchten“, vermittelten mir das Gefühl, erwachsen geworden zu sein. Ich brauchte Gemeinschaft, um Entwurzelung, Enttäuschung und Ratlosigkeit zu verdrängen.“

Aber es gelingt ihm nicht, auch nicht nach seiner Umsiedelung ins „freie Deutschland“. „Manchmal habe ich dort junge Muslime vor Alkohol und Unzucht gewarnt und machte beides noch am selben Tag.“ Er landet in der Psychiatrie, schreibt dort ein Buch, um die Widersprüche seines Lebens zu verstehen. Titel: Mein Abschied vom Himmel. Darin wagt er sich weit vor in die schizophrene Welt einer unaufgeklärten Gesellschaft, denkt laut nach über die islamischen Tabuthemen Sexualität, familiäre Gewalt und religiösen Wahn.

Lebenslügen im Namen des Glaubens

Anschließend erhält er Todesdrohungen, braucht Polizeischutz, in seinem Heimatdorf brennen seine Bücher. Bis heute kann er den Koran auswendig. Er findet, dass es „ein tolles Buch ist, mit einer sprachlichen Musikalität.“ Aber seine Sichtweise hat sich geändert. Heute lebt der einstige Antisemit in München, lehrt dort am „Institut für jüdische Geschichte und Kultur“ und versucht, zwischen dem Judentum und dem Islam zu vermitteln. Momentan schreibt er an der Universität in München an seiner Doktorarbeit: „Das Bild der Juden in ägyptischen Schulbüchern“. Und er, der von Männern so tief in der Seele verletzt wurde, hat doch noch geheiratet. Über all dies, vor allem aber über Lebenslügen im Namen des Glaubens sprach Hamed Abdel-Samad am 10. November 2009 mit Norbert Joa von Bayern 2 vom Bayrischem Rundfunk in der Sendung: „Eins zu Eins – Der Talk“

Norbert Joa: Ihr Buch „Mein Abschied vom Himmel“ hat sie innerlich befreit, ärgert aber strenggläubige Moslems so sehr, daß sie zeitweise Polizeischutz brauchten. Ganz ehrlich, haben sie das Veröffentlichen schon hin und wieder bedauert?

Hamed Abdel-Samad: Nein, das habe ich nicht. Es war in der Tat ein Befreiungsschlag für mich. Es hat einiges für mich geklärt. Es hat Ärger für mich und meine Familie verursacht, aber das war es wert.

Norbert Joa: Es ist gut möglich, dass in der Stunde, in der wir uns unterhalten, irgendwo ein islamischer Rechtsgelehrter lebt, der ihr Buch darauf überprüft, ob er doch eine Fatwa, einen mehr oder weniger drakonischen Richerspruch, gegen sie verhängt.

Hamed Abdel-Samad: Es besteht bereits eine Fatwa gegen das Buch. Wir erleben jetzt die Privatisierung der Religion in der islamischen Welt und das führt auch zur Privatisierung der Fatwa. Jede islamische oder islamistische Gruppe fühlt sich jetzt für die Verteidigung des Islam zuständig. Ab und an hören wir von irgendeiner Fatwa gegen irgendeinen Gelehrten oder Schriftsteller…

Norbert Joa: … oder eben gegen sie.

Hamed Abdel-Samad: Ja, oder gegen mich. Ich bin einer von vielen, die schikaniert werden, weil sie über häßliche Wahrheiten in diesen Gesellschaften schreiben oder sprechen.

Norbert Joa: Sie haben deshalb ja auch schon ihre Wohnung gewechselt, denn sie hatten in der alten Wohnung Ausblick auf nächtliche Figuren, die (vor ihrer Wohnung) herumlungerten.

Hamed Abdel-Samad: Richtig, genau.

Norbert Joa: Und jetzt sind sie unbekannt verzogen.

Hamed Abdel-Samad: Ja.

Norbert Joa: Und in Kairo wäre es momentan noch gefährlicher, oder?

Hamed Abdel-Samad: Viele Freunde haben mir davon abgeraten, im Moment nach Kairo zu reisen, ja.

Norbert Joa: Die Aufregung legt sich vielleicht langsam wieder. Wir kommen noch dazu, was das Buch in ihrer Heimat (Ägypten) bewirkt hat. Sie wollten ja auch etwas bewirken, aber die häufigste Frage vorne weg. Wie kann ein Moslem jetzt aktuell am Institut für jüdische Kultur und Geschichte lehren?

Hamed Abdel-Samad: Als Jugendlicher war ich in Kairo Mitglied der Muslimbruderschaft1, die eigentlich mit anti-westlichen und anti-jüdischen Parolen agiert. Die Juden waren für uns immer, zumindest für diese Generation der jungen Muslime, ein Feindbild.

1Die Muslimbruderschaft ist eine islamisch-fundamentalistische Bewegung, die 1928 in Ägypten gegründet wurde. Das Motto der Muslimbrüder lautet: „Allah ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unser Gesetz. Der Dschihad (der Heilige Krieg) ist unser Weg. Sterben auf dem Wege Allahs ist unsere größte Hoffnung.“

Norbert Joa: Kannten sie welche?

Hamed Abdel-Samad: Nein.

Norbert Joa: Nicht einen?

Hamed Abdel-Samad: Das ist das Witzigste daran, dass man zu einem überzeugten Antisemiten wird, ohne je einem Juden begegnet zu sein.

Norbert Joa: Vielleicht ist dies hilfreich, um sich da reinzusteigern.

Hamed Abdel-Samad: Ja, genau, natürlich. Es gibt auch verdammt wenig Juden in der Welt, denen man begegnen kann. Wo will man in Kairo einem Juden begegnen? Das ist sehr schwierig. Die letzten ägyptischen Juden mussten ja das Land nach der Revolution von Nasser im Jahre 19522 verlassen.

2Am 23. Juli 1952 stürzte die Bewegung der „Freien Offiziere“ den 1936 von den Engländern eingesetzten König Faruk, der eine demokratische Staatsordnung ablehnte. Die Geschichte der jungen Republik Ägypten wurde zunächst von General Ali Muhammad Nagib, anschließend, in der Zeit von 1954 bis 1970, von dem führenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser, bestimmt.

Norbert Joa: Und jetzt schreiben sie an einer Doktorarbeit über das Bild der Juden in ägyptischen Schulbüchern. Ohne ihre Arbeit zu kennen, es wird kaum wohlwollend sein, dieses Bild, oder?

Hamed Abdel-Samad: Jein, ich versuche dieses Bild historisch zu untersuchen, und zu schauen, wie sah es überhaupt früher aus, bevor es den Staat Israel gab. Damals haben mehrere hunderttausende Juden, als arabisch-ägyptische Juden, in Ägypten gelebt.

Norbert Joa: Mitbüger.

Hamed Abdel-Samad: Ja, Mitbürger. Man hat vergessen, dass es sie gab. Und das war mein Anliegen. Ich wollte in der Geschichte zurückschauen und die Rolle der Juden in der ägyptischen Kultur, in den Schulbüchern, aufzeigen. Sie (die Juden) waren ja auch aktiv am Aufbau des Bildungssystems beteiligt. Auch die ersten Journalisten in Ägypten waren sozusagen Juden. Juden haben in Ägypten das Kino ins Land geholt, Musik und Theater. Und dann kam es zu einem Bruch. Es gab einen Paradigmenwechsel (einen Wechsel in der Weltanschauung). Antijüdische Propaganda, anti….

Norbert Joa: … der böse Jude. Gibt es umgekehrt auch eine Arbeit in Israel über das Bild der Araber in jüdischen Schulbüchern?

Hamed Abdel-Samad: Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass die Araber in israelischen Schulbüchern wie Monster dargestellt werden, als jemand, der nichts anderes im Sinn hat, als Menschen in die Luft zu jagen. Das kommt ganz sicher von dem (Palästina-)Konflikt, obwohl die islamisch-jüdische Beziehung in der Vergangenheit vorbildlich 3 war. Juden lebten Jahrhunderte unter muslimischer Herrschaft, vor allem in Andalusien (Andalusien ist die südlichste Provinz in Spanien, direkt gegenüber Marokko). Das war die fruchtbarste Epoche der islamischen Kultur, weil man damals nicht diese Berührungsängste hatte. Man hat zusammengearbeitet und eine großartige Kultur geschaffen.

3Anmerkung: War das Leben unter der Herrschaft des Islam in Andalusien wirklich so vorbildlich? Die Zeit in der Spanien von den Arabern (Muslimen) erobert und besetzt wurde, wird gerne von etlichen Historikern glorifiziert. Die Realität sieht aber leider ganz anders aus. Die maurische Epoche gilt als das goldene Zeitalter der kulturellen Blüte und der religiösen Toleranz unter Muslimen, Christen und Juden. Der Mythos von al-Andalus, ist zu schön, um wahr zu sein. Die fast achthundert Jahre dauernde Epoche von al-Andalus, wie die Halbinsel von ihren arabischen Bewohnern genannt wurde, gilt als goldenes Zeitalter der Wissenschaften und der Künste und der christlich-jüdisch-islamischen Harmonie, unter dem Schutz eines toleranten, milden, von Vernunft durchwalteten Islam.

Von al-Andalus aus lancierten arabische Truppen und Banden regelmässige Razzien (Raubzüge) bis tief ins Hinterland der christlichen „Barbaren“. Sie plünderten sich wiederholt durch das Rhonetal, terrorisierten Südfrankreich, besetzten Arles, Avignon, Nimes, Narbonne, welches sie 793 in Brand setzten, verwüsteten 981 Zamora und deportierten 4.000 Gefangene. Vier Jahre darauf brannten sie Barcelona nieder, töteten oder versklavten sämtliche Bewohner, verwüsteten 987 das portugiesische Coimbra, welches daraufhin sieben Jahre lang unbewohnt blieb, zerstörten León mitsamt Umgebung. (Quelle: Das islamische Spanien)

Norbert Joa: Bei uns ist der Islamismus ja erst so richtig mit dem 11. September 2001 ins Bewusstsein gerückt. Sie selber beklagen, dass bereits Mitte der Neunziger der Wind daheim (in Ägypten) gegen die Moderne weht und dass das bisschen Äufklärung wieder zurückgenommen wird, dass es schon einmal sehr viel besser war. Erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wird es wieder mittelalterlich.

Hamed Abdel-Samad: Es war früher viel besser. 1937 veröffentlichte ein ägyptischer Intellektueller ein Buch mit den Titel „Warum ich ungläubig bin.“, „Warum ich ein Atheist bin.“ Darauf antwortet jemand mit einem Buch „Warum ich gläubig bin.“ und das war’s. Wenn heute ein Intellektueller so ein Buch in Ägypten veröffentlicht, dann verkürzt sich seine Lebenserwartung drastisch.

Norbert Joa: Mir ist gestern in der Süddeutschen eine Notiz aufgefallen, da geht es um den Katastrophenfilm „2012“. Der Film startet ja übermorgen in den Kinos. Da wird die ganze Welt in Trümmern gelegt, auch das Weisse Haus, die Christusstatue von Rio, der Petersdom. Auch die Kaaba, der heilige Stein in Mekka, sollte vernichtet werden, in diesem Hollywoodspektakel. Aber das hat der Regisseur Roland Emmerich dann doch gelassen. Zitat: „Christliche Symbole kann man durchaus zusammenkrachen lassen, aber arabische… Wir wollten uns keine Fatwa, keinen Todesspruch, einhandeln, für einen Film.“ Ihr Kommentar dazu.

Hamed Abdel-Samad: Ein falsches Signal. So nimmt man die Menschen nicht ernst. Es gibt eine Hand voll Islamisten, die meinen, die ganze Welt daran zu hindern, Islamkritik zu üben oder Meinungsfreiheit zu üben. Es gibt viele im Westen, die Kuschen und das mitmachen.

Norbert Joa: Sie raten, nicht zu Kuschen?

Hamed Abdel-Samad: Nein.

Norbert Joa: Man könnte im Sonderfall aber vielleicht auch den Petersdom und die Kaaba in Ruhe lassen. (Anmerkung: Man merkt, die Schere der „Politically Correctnes“ im eigenen Kopf funktioniert noch.)

Hamed Abdel-Samad: Wissen sie, ich bin da ganz anderer Meinung. Die Meinungs- und vor allem Kunstfreiheit ist sehr wichtig. Das schützt uns vor vielen unheilen Sachen. Deshalb ist die Lösung für mich nicht, wenn ich schreibe oder wenn ich etwas künstlerisch schaffe, dass ich mir darüber Gedanken mache, wen ich damit beleidigen könnte. Wenn dieser Gedanke aufkommt, dann habe ich als Künstler eigentlich versagt. Ich muss das, was in mir ist, rausbringen und diejenigen, die betroffen sind, sollten lernen, mit ihren Gefühlen anders umzugehen. Und nicht umgekehrt, dass ich von vorn herein darüber nachdenke… Wenn ich die ganze Zeit darüber nachdenke, wen ich damit beleidigen könnte, dann kommt von mir kein Wort heraus.

Norbert Joa: Ein Plädoyer für die Freiheit aus dem Munde von Hamed Abdel-Samad. Um meinen Gast zu begreifen, muss man verstehen, woher Hamed Abdel-Samad herkommt. Aus einem Dorf, jenseits der Pyramiden von Gizeh, 50 Kilometer vom Zentrum Kairos entfernt. Heute leben 20 Millionen Ägypter im Großraum Kairo und ihr Dorf ist fast schon verschluckt?

Hamed Abdel-Samad: Ja, richtig. Es ist mittlerweile am äussersten Rand von Kairo. Aber es ist immer noch ländlich und patriarchalisch.

Norbert Joa: Geboren sind sie im Februar 1972. Ihr Vater ist dort Imam, Vorsteher, Gemeindeoberhaupt. Sein Wort ist (war) Gesetz. Er prügelte auch seine fünf Kinder, seine Frau, aber das taten die Nachbarn ja auch. Wenn man ihr Buch „Abschied vom Himmel“ liest, dann sieht man, dass die Gewalt eine zentrale Rolle spielt. Hat die Gewalt ihre Wurzeln im arabischen Patriarchat oder gehört das zum Islam?

Hamed Abdel-Samad: Das ist eine sehr komplizierte Frage. Deshalb auch eine komplizierte Antwort. Dem Islam gelang es nicht, die alten arabischen patriarchalischen Wurzeln, diese tribalen Strukturen (die Stammesstrukturen) abzuschaffen, im Gegenteil. In der frühislamischen Geschichte wurden diese arabischen sippenhaften Strukturen ein Teil des Islams. Es gehörte alles zu einer Hirarchie. Diese Hierarchie braucht diese Beziehungen, diese sippenhaften Traditionen. Im Zentrum dieser Tradition ist der Begriff Blutverwandschaft und der Begriff Ehre. Und die sind miteinander verbunden. Ehre bedeutet für einen Araber, dass er seine Familie väterlicherseits immer zurückverfolgen und sagen kann, das war mein Vater, mein Grossvater, usw.. Damit das so bewahrt bleibt, muss die Frau überwacht und kontrolliert werden, damit sich kein fremdes Blut einschleichen kann. Daher kommt auch diese Beziehung zwischen Patriarchat, Ehre und Gewalt und der Islam hat das integriert. Das heißt nicht, dass er zugestimmt hat, aber er war nicht in der Lage, das abzuschaffen.

Norbert Joa: Also das Gegenteil von „Set them free“, wenn du jemanden liebst, lass ihn los. In dem Fall heisst das ja fast, „Sperr ihn ein“, zeig ihr vor allem ganz klar, wer der Herr ist. Es gibt eine Schlüsselszene in ihrem Buch. Da kniet ihre Mutter vor ihrem Vater, ich weiß nicht, was sie da vergangen hat, sie schützt ihr Gesicht, er schlägt sie außer sich, mit Füßen unf Händen und sie unterdrückt ihre Schreie, um ihn nicht weiter zu provozieren, wie sie schreiben. Irgendwann lässt der Vater von der Mutter ab und geht wortlos aus dem Raum. Was macht das mit dem kleinen Jungen, der da zuschaut, das waren sie?

Hamed Abdel-Samad: Nicht wahrnehmen, einfach. Das Kind wird nicht wahrgenommen in der Familie…

Norbert Joa: … und sie, die sie die Szene erleben? Das brennt sich doch tief rein.

Hamed Abdel-Samad: Ja, so etwas bleibt ewig gemeißelt im Gehirn eines Menschen und prägt das Bild, das man von seinem eigenen Vater hat. Damit verbunden ist auch das Gottesbild, wie es überall in allen Kulturen ist. Das erste Gottesbild, das wir bekommen, bekommen wir vom Vater vermittelt.

Norbert Joa: Der zürnende, strafende, wütende Vater…

Hamed Abdel-Samad: … ja, das ist der unberechenbare, wütende Vater…

Norbert Joa: … der aber immer recht hat

Hamed Abdel-Samad: … der aber immer recht hat, der niemals verhandelt, aber immer diktiert, der big-brother-mäßig alle beobachtet, aber selber nicht in Frage gestellt werden kann.

Norbert Joa: So gibt es auch einen gnadenlosen Gott.

Hamed Abdel-Samad: Ja, dieses Gottesbild gibt es in der Tat auch im Islam.

Norbert Joa: So wie bei uns im Alten Testament.

Hamed Abdel-Samad: Richtig, das ist der alte semitische (jüdische) Gott, der so eifersüchtig…

Norbert Joa: …rachsüchtig…

Hamed Abdel-Samad: …rachsüchtig, eifersüchtig, keine anderen Götter neben sich duldet. Dieses Bild hat auch in der islamisch-arabischen Welt viele kleine Götter hervorgebracht. Kleine Diktaturen, die sich auf den Allmächtigen beziehen und ihn nachahmen…

Norbert Joa: … auf Erden. Sie schreiben ja an einer Stelle, Ägypten ist ganz einfach, jeder unterdrückt jeden. Oben der Präsident, dann die Minister, dann die Firmenchefs, dann die Männer, die Frauen. Ganz unten die Kinder und Tiere.

Hamed Abdel-Samad: So ist es richtig. Es gibt eine unglaublich geschlossene Kette der Gewalt. Dadurch, dass zunächst die ländliche Gegend, aber auch die gesamte Kultur sich zunehmend von der Außenwelt abkapselt, sich isoliert, ist die Gewalt wie in einem kochenden Kessel, extrem geschlossen. Man sieht nicht, was da in der Außenwelt passiert. Und irgendwann explodiert die Gewalt natürlich. Zunächst nach innen und später nach außen.

Norbert Joa: Und daher erlebten sie Europäer zunächst als Weicheier, weil die so selten prügeln. Was zu dem Topf auch dazu gehört, sie haben es eben so genannt, ist diese unendlich unterdrückte und aufgestaute Sexualität. Millionen Männer die nicht dürfen, um es einmal verkürzt auszudrücken. Jetzt komme ich gleich zu einem tragischen persönlichem Desaster, sie haben es ja auch veröffentlicht, aufgeschrieben. Ein 15-jähriger Lehrling hat sie vergewaltigt. Da waren sie 4 Jahre alt. Und es gab keine Möglichkeit, eben wegen dieser Ehre, Vater, Mutter oder Bruder, ein Wort davon zu erzählen.

Hamed Abdel-Samad: Ja, es gehört zu dieser Hierarchie, damit diese Hierarchie gestützt wird, dass solch eine unnatürliche, unmenschliche Moral über dem Ganzen herrscht. Das kennen wir von fast jeder Diktatur. Die Unterdrückung der Sexualität wird als ein Mittel zur Unterdrückung der Freiheit, der Selbstbestimmung der Menschen, benutzt. Dadurch, dass die Ehre der Frau, die Jungfräulichkeit, so hoch geschätzt wird, kommt es selten vor, dass Männer in Not, nenne ich das, sich Erleichterung durch junge Mädchen suchen, sondern durch Tiere oder durch junge Buben, weil die ja keine Jungfräulichkeit haben.

Norbert Joa: Die (Buben) haben ihre Ehre dann (nach der Vergewaltigung) noch, nach dem Begriff.

Hamed Abdel-Samad: Solange man das nicht merkt, bleibt diese Ehre, die ja sowieso nur ein Phantom ist, aufrecht erhalten. Männer weinen nicht, Männer beklagen sich nicht. Das gehört sich nicht in dieser Kultur.

Norbert Joa: Und sie haben das dann in sich hineingefressen?

Hamed Abdel-Samad: So einfach, ja.

Norbert Joa: Sie schreiben, dass sie dann später angefangen haben, kleinen Vögeln die Federn auszureissen und sie ließen sie unter’m Bett verhungern. Das ist doch krank.

Hamed Abdel-Samad: Es ist krank.

Norbert Joa: Da waren sie krank.

Hamed Abdel-Samad: Klar, wie kann ein Kind nach solch einem Erlebnis gesund sein?

Norbert Joa: Aber wenn ich als Vater, Mutter, Bruder sehe, der Kleine tut das, dann ist keiner hingegangen und hat gefragt, warum machst du das? Das ist doch krank.

Hamed Abdel-Samad: Ja, aber das Quälen von Tieren ist weit verbreitet. Ich habe vorhin von dieser Kette der Gewalt gesprochen. Das (die Gewalt, die man selber erfährt) muss abgeleitet werden. Und das schwächste Glied nach den Kindern in der Gesellschaft sind die Tiere.

Norbert Joa: Mit 11 Jahren wurden sie noch einmal vergewaltigt. Ich würd’s nicht sagen, wenn’s nicht eine zentrale Rolle in ihrem Buch spielen würde, von einer Clique älterer Jungs (von fünf Jugendlichen auf einem Friedhof). Und wieder kein Wort, zu niemanden.

Hamed Abdel-Samad: Das war so surreal, dass ich mich entschieden habe, nicht mehr darüber nachzudenken, denn man wird verückt, wenn man sich die ganze Zeit fragt, woher kommt diese Gewalt, warum gehen wir so miteinander um? Nach solch einem Erlebnis, zum zweiten Mal, kapselt man sich vom Leben ab und versucht das als Betrachter von außen zu betrachten, nicht als Teilnehmer. Als wäre das ganze Leben nur ein Kinofilm.

Norbert Joa: Und schaut sich zu. Man tritt neben sich und kapselt das andere in sich ab.

Hamed Abdel-Samad: Genau.

Norbert Joa: Sie konnten sich in der Schule dann nicht mehr konzentrieren. Sie waren lange Klassenbester, der Stolz ihres Papas. Dann gab es auch Schläge. Ich meine, wo kam dann noch die Kraft her, da noch weiter zu machen?

Hamed Abdel-Samad: Ich weiß es bis heute nicht. Es ist etwas Existentielles. Es gab immer diesen Drang, zu verstehen. Das war bei mir schon so, als ich ein Kind war. Ich wollte verstehen. Ich wollte mich damit nicht abfinden, dass das Leben so ist, dass die Gesellschaft so ist. Ich habe immer Fragen gestellt. Das war meine Krankheit und Heilung gleichzeitig.

Norbert Joa: 1972 wurden sie geboren. Aufgewachsen sind sie westlich von Kairo in einem Dorf. Das hieß, dann waren sie Mitte der Achtziger in der Pubertät und es gab keine Möglichkeit eine Freundin zu haben. Ein Kuss, ein Streicheln, waren ausgeschlossen.

Hamed Abdel-Samad: Ja, eine Begrüßung war schon eine sexuelle Erfahrung.

Norbert Joa: Ein Zunicken, ein Augenkontakt…

Hamed Abdel-Samad: Das gab es natürlich alles, aber nur heimlich und das macht natürlich die verbotenen Früchte noch süßer.

Norbert Joa: Sie schreiben in ihrem Buch, dass die Phantasie Millionen junger Männer regelrecht verrückt spielt angesichts verschleierter Frauen.

Hamed Abdel-Samad: Ja, es ist so. Stellen sie sich vor, wenn ich ihnen sage: „Sie dürfen sich alles vorstellen, bloß keinen grünen Elefanten.“ Das erste Bild, das in ihrem Kopf tanzt ist der grüne Elefant. Und alles, was verboten ist, ist begehrt. Aber diese moralischen Hürden, die eigentlich gegen die Natur des Menschen sind, führen dazu, dass man schizophren wird. Man kann diesen Moralkodex nicht achten, wenn man sich selbst nicht anlügt, denn es ist gegen die Natur des Menschen.

Norbert Joa: Und die Frauen werden noch mehr zum unerreichbaren Objekt. Sie schreiben auch, später dann in Deutschland waren sie anfangs hypnotisert von der nackten Haut. Später und rasch schon, fast gelangweilt. (Der 23-jährige Hamed Abdel-Samad heiratete eine 18 Jahre ältere „rebellische linke Lehrerin mit Hang zur Mystik“. Nicht aus Liebe, „sie hatte die Lohnsteuerklasse drei und ich den deutschen Pass vor Augen.“)

Hamed Abdel-Samad: Ja, das ist das andere Extrem. Aber das hat etwas damit zu tun, was für ein Verständnis von Freiheit man hat. Es gibt keine Freiheit zum Nulltarif. Freiheit bedeutet nicht, jedem Laster nachzugehen, um das Begehrliche zu bekommen. Sondern Freiheit bedeutet bewusst zu leben und zu wissen, was mache ich und warum mache ich das und nicht als Reflex, weil ich es jahrelang nicht hatte. Das hat dazu geführt, dass ich hier in Deutschland in den ersten Jahren diese Freiheit überkonsumiert habe. Das führte natürlich zum Gegenteil, dass ich um so mehr Abneigung gegen diese Freiheit und gegen die Menschen, die für diese Freiheit plädieren, sprich, gegen Deutschland und gegen die Deutschen hatte. Man zieht sich mit einer größeren Abneigung gegenüber Deutschland zurück.

Anmerkung: Als Befürworter des Zölibats möchte ich gerne einige Worte dazu sagen. Zunächst sei gesagt, dass das Zölibat natürlich nur sinnvoll ist, wenn es freiwilig und aus Einsicht geschieht. Warum man das Zölibat praktizieren sollte, soll hier nicht diskutiert werden. Jeder der sich für dieses Wieso und Warum des Zölibats interessiert, dem empfehle ich folgende Literatur: Die Praxis des Brahmacharya und Der Weg zum inneren Frieden. Bei Hamed Abdel-Samad und bei fast allen jungen Männern in der islamischen Welt ist es aber so, dass ihnen diese Enthaltsamkeit mehr oder weniger aufgezwungen wird. Dann ist es natürlich kein Wunder, wenn sich die erzwungene Enthaltsamkeit ins Gegenteil verkehrt, nämlich zum Überkonsum, wie Hamed Abdel-Samad selber sagt, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Aus diesem Überkonsum, kann sich sehr schnell ein Suchtverhalten entwickeln, aus dem herauszukommen, nicht einfach ist.

Was mir an Hamed Abdel-Samads Aussage aber nicht gefällt ist, dass er Deutschland bzw. die Deutschen für sein Verhalten verantwortlich macht, was sich darin zeigt, dass er eine Abneigung gegen die deutsche (europäische bzw. westliche) Kultur entwickelt. Ich kann diese Abneigung zwar verstehen, aber niemand hat ihm gesagt, dass er sich so verhalten soll. Dies war ganz allein seine Entscheidung. Also ist auch nur er allein für sein Handeln und die Folgen seines Handelns verantwortlich. Er hat also eigentlich keinen Grund, andere für seine Abneigung gegen die sexuelle Freizügigkeit verantwortlich zu machen. Diese sexuelle Freizügigkeit heißt ja keineswegs, dass alle Deutschen (Europäer) sie bis zum Exzess auskosten.

Als Brahmachari würde ich diese Freiheit allerdings nicht als „auskosten“ bezeichnen, sondern eher als eine Erfahrung, die einerseits mit einer sexuellen Ekstase, andererseits aber auch mit sehr viel Leid verbunden ist bzw. die die Ursache für die Volkskrankheit Nummer 1 ist, nämlich die psychosomatischen Erkrankungen, unter denen sehr viele Menschen zu leiden haben. Wenn also in der westlichen Kultur die sexuelle Freizügigkeit besteht, dann heißt dies, dass man es lernen muss, mit dieser Freiheit vernünftig und verantwortungsvoll umzugehen. Die Verantwortung für sein Handeln, liegt also immer bei jedem selbst. Menschen, die es aber nicht gelernt haben, diese Verantwortung selber zu übernehmen, wie dies besonders in der islamischen Kultur der Fall ist, wo jeder Schritt des Lebens durch den Koran, die Hadithe oder durch die Scharia vorgeschrieben ist, dem fällt es natürlich nicht leicht, mit dieser Freiheit umzugehen. Sicherlich ist Hamed Abdel-Samad dies alles aber mittlerweile bewusst.

Da fiel mir eben noch eine interessante Bemerkung, bzw. mehrere interessante Bemerkungen, ein, die der Philosoph, Buchautor und Theaterwissenschaftler Thomas Maul, der Autor des Buches Die Macht der Mullahs, in diesem Zusammenhang auf der „Kritischen Islamkonferenz“ im Jahre 2008 in Köln machte. Es sagte nämlich folgendes: „Es ist doch überhaupt nichts Neues, dass autoritäre Charaktere von autoritären Ideologien angezogen werden und daher so manches Individuum sich lieber für einen festen Platz im Kollektiv freiwillig unterwirft und aufgibt, als Selbstverantwortung zu übernehmen und mit den Ambivalenzen (den vielfältigen Gefühlen, Gedanken und Wünschen) und Unsicherheiten zu leben, welche die freie Wahl in der modernen Gesellschaft eben mit sich bringt.“ Er spricht also genau die Unterwürfigkeit an, wie sie in den islamischen Staaten von den Menschen erwartet wird. Sicherlich ist es auch der autoritäre Charakter des Islam, der viele Konvertiten anspricht. Nicht umsonst fühlen sich besonders solche Menschen vom Islam angezogen, die davor zurückscheuen, selber die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.

Weiter sagt Thomas Maul: „In der hegemonialen (vorherschaftlichen bzw. überlegegen) und dominanten Gestalt der Orthopraxie (des richtigen (religiösen) Tun, Handelns) ist der Islam also eine Ideologie, die existentiell auf Koitus und Gewalt gründet.“ In diesem Fall wird allerdings der Koitus durch den verheirateten Mann ausgeübt, der laut Koran, jederzeit das Recht zum Koitus hat, wobei die Frau jederzeit dem Mann zur Verfügung zu stehen hat. Dabei wird der Koitus, notfalls auch gegen den Willen der Frau, also mit Gewalt, vollzogen. Der Koranvers, der die Legitimität für dieses sexuelle Verhalten liefert, ist Sure 2,223: „Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt…“ Sollte dies nicht die Zustimmung der Frau finden, dann gibt es immerhin noch Sure 4,34, welche sagt: „Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie!“ Denn, wie Sure 2,228 sagt, „stehen die Männer eine Stufe über den Frauen.“

Die Unterdrückung der Sexualität in den islamischen Ländern führt zu Hass und Gewalt, denn irgendwo muss diese gewaltige unterdrückte Energie ja bleiben. Äußerte sie sich bei Hamed Abdel-Samad darin, dass er Tiere quälte, so kann man dieses Potential an Gewalt natürlich auch sehr gut politisch kanalisieren, indem man einerseits zum Jihad, zum Heiligen Krieg, gegen Juden und Christen aufruft, und andererseits junge Muslime zu Selbstmordattentaten verleitet und ihnen dafür sexuelle Freuden im Paradies verspricht, nämlich jene 72 großäugigen Huris (Paradiesjungfrauen), die jeder Moslem im Paradies zu erwarten hat, der für die Sache Allahs stirbt. (siehe: Paradiesvorstellungen im Islam).

Nun aber weiter zum Interview.

Norbert Joa: Und fällt dann wieder in alte Muster zurück. Zuhause, sagen sie, sind die Moscheen voller sexuell unerfüllter Männer. Was man sich hierzulande (in Deutschland) kaum vorstellen kann ist, dass zwei Drittel der Bevölkerung in Ägypten jünger als 30 Jahre ist. Dann kommt es einem schon in den Sinn, könnte es auch sein, dass der Fanatismus sich aus dieser umgeleiteten, rohen (sexuellen) Energie speist?

Hamed Abdel-Samad: Auf jeden Fall. Das hat unmittelbar etwas damit zu tun. Menschen in sexueller Not haben Energien, die nicht richtig geleitet, die nicht richtig investiert werden. Und diese Energie muss raus4. Da die Gesellschaft ihnen jede Gelegenheit verweigert, das auszuleben, menschlich, suchen sie sich andere Wege, diese Energie loszuwerden. Fanatische Gruppen setzen ja sehr auf sexuelle Verbote. Dadurch können sie diese Menschen noch aggressiver und zu bedingungslosen Kämpfern machen.

4Anmerkung: Man könnte diese sublimierten (sexuellen) Energien natürlich auch für künstlerische, wissenschaftliche, sportliche, spirituelle oder andere kreative Interessen nutzen. Die fanatischen islamischen Gruppen aber leiten diese Energien in eine destruktive Richtung.

Norbert Joa: Um es noch einmal zu sagen, es war vor 20 Jahren liberaler, freier, die Aufklärung hatte schon ein paar Schritte mehr gemacht in Kairo. Es gab jetzt wieder eine Art Rückfall. Am schlimmsten, so sagen sie, ist es für die Frauen. Die Beschneidung, das Entfernen der Klitoris, das ist nicht zu beenden. Es gibt jetzt Gesetze seit ein paar Jahren, aber wir bewegen uns noch im 90-Prozent-Bereich. Da kommt der Dorfbarbier und entfernt die Klitoris.

Hamed Abdel-Samad: Das Problem war niemals, ob wir liberale oder nicht-liberale Gesetze haben. Wir haben eigentlich gute Gesetze in Ägypten, für Bildung, gegen Beschneidung, usw.. Die Krankheit liegt eigentlich in der Geisteshaltung der Menschen, die zum größten Teil im Mittelalter stecken geblieben sind. Diese Vorstellung von Ehre, keine funktionierende Zivilgesellschaft, die Frauen schützt und die Angst vor der selbstbestimmten Sexualität der Frau…

Norbert Joa: Auch vor der Leidenschaftlichkeit, vor der immensen Energie, die dahinter steckt.

Hamed Abdel-Samad: Genau, das ist wirklich eine kindische (kindliche), männliche Angst vor der Leidenschaft der Frau.

Norbert Joa: Dann kommt im Alter von 8 Jahren bei ihrer Schwester der Dorffrisör.

Hamed Abdel-Samad: Richtig. Er weiß nicht, was er tut. Er tut das, was man immer macht.

Norbert Joa: Und es gibt lebenslange Schmerzen…

Hamed Abdel-Samad: Es gibt lebenslange Schmerzen, physische, psychische und auch soziale Konsequenzen. Was das für die Ehe bedeutet, das vermag ich nicht zu beurteilen. Das können Frauen viel besser und das haben sie getan. Viele mutige arabische, muslimische Frauen haben darüber geschrieben, aber sie wurden nie richtig von muslimischen Männern ernst genommen. Man hat das nicht als ein ernstes Problem betrachtet. Aber ich halte das für zwei zentrale Themen: Bildung und der Umgang mit Frauen. Jede Zivilisation kann sich daran messen, wie man mit Frauen umgeht und wie man mit Bildung umgeht.

Norbert Joa: In dem Punkt ist es so, dass die Mehrheit der Mädchen in der Pubertät die Schule ohne Abschluss abbrechen. Sie werden meist mit 15, 16 verheiratet und verschwinden dann regelrecht in den Häusern ihrer Männer. Ich glaube, ihre eine Schwester wurde mit 38 Oma und die andere mit…?

Hamed Abdel-Samad: 34

Norbert Joa: Das ist der normale Gang, auch noch 2000-und-irgendwas?

Hamed Abdel-Samad: Ja, meine Nichte wurde schon mit 14 verheiratet. Mit 15 hatte sie ein Kind und wurde geschieden. Ihr Vater wollte sie, das steht noch nicht im Buch, weil das eine frische Geschichte ist, nicht in die Schule schicken. Sie war mit 15 Mutter und geschieden und ihr Vater wollte sie nicht zurück in die Schule schicken, weil er Angst hatte, dass die Kinder in der Schule sie belästigen und darüber sprechen, dass ihre „Ehe“ gescheitert ist.

Norbert Joa: Die Ehe war gescheitert und sie hatte ihre Ehre verloren…

Hamed Abdel-Samad: Ja, auch die Ehre.

Norbert Joa: … denn jede Frau, die verstoßen wird, ist ja quasi in ihrem Wert deutlich herabgesunken.

Hamed Abdel-Samad: In einem wütenden Anruf von mir, habe ich ihm gesagt: „Gegen dieses Mädchen wurden bereits zwei Verbrechen begangen: die Beschneidung und die Kindesheirat. Ich werde es nicht mehr zulassen, dass ein drittes Verbrechen gegen sie begangen wird.“ Es ist verboten in Ägypten, ein Mädchen unter 16 Jahren zu verheiraten. Ich habe gesagt: „Wenn das Mädchen nicht innerhalb von zwei Wochen zurück in die Schule geht, dann rufe ich die Polizei an. Ich habe keine andere Lösung.“ Und erst dann war es möglich, dass das Kind zurück in die Schule musste. Und dann musste sich die Familie um das Kind kümmern.

Norbert Joa: Schön, dass sie das gemacht haben. Die andere Geschichte, die ich mir noch angestrichen habe, ist auch pervers. Eine Neunjährige wird vergewaltigt, vom, früher hätten wir gesagt, Dorfidioten, von einem (geistig) Zurückgebliebenen. Und was passiert? Weil sie ihre „Ehre“ verloren hat, muss sie ihn Jahre später heiraten, denn sie wird keinen (anderen) Mann mehr bekommen. Ich meine, Religion und Tradition hin und her, das ist doch gegen jedes Mitgefühl und gegen jeden normalen Menschenverstand.

Hamed Abdel-Samad: Ja, wenn man das von außen sieht, dann denkt man so. Aber wenn man das von innen sieht, dann merkt man das gar nicht. Wenn man im Flugzeug sitzt, dann sieht man nicht, mit welches Geschwindigkeit man fliegt oder wie langsam man fliegt. Die machen das seit Generationen. Das Beste für ein Mädchen, aus ihrer Sicht ist, so früh wie möglich zu heiraten. Dann kann sie ihre Ehre und ihre Jungfräulichkeit bewahren und dann ist sie im Schutz eines Mannes. Ob dieser Mann ein Monster ist, ob er überhaupt zu ihr passt, das interessiert keinen Menschen.

Norbert Joa: Ich meine, in dem Sonderfall war es sicherlich eine Tragödie, was sich danach abgespielt hat.

Hamed Abdel-Samad: Es war eine Tragödie. Ich will gar nicht darüber nachdenken, ob dieses Mädchen damals darüber nachgedacht hat, dass sie einem Mann ausgeliefert war, der ihre Kindheit, ihre Zukunft, ihr ganzes Leben zerstört hat. Und er darf das, was er einmal begangen hat, jetzt jeden Tag legal tun (nämlich sie vergewaltigen). Unvorstellbar.

Norbert Joa: Es ist sicherlich eine Frage der vollzogenen oder verpassten Aufklärung im Kant’schen Sinne. Bei uns sah es vor 400 Jahren ja auch sehr, sehr düster aus.

Zwischenmoderation: Gast bei uns ist Hamed Abdel Samad, Sohn eines geistigen Oberhauptes, aufgewachsen westlich von Kairo. Als er eineinhalb war, da begann die ägyptische Armee am 6. Oktober 1973 ihren Großangriff (gegen Israel). Ausgerechnet am israelischen Feiertag Jom Kippur:

Jetzt folgt eine Radiomeldung (in deutscher Sprache), die am 6. Oktober 1973 ausgestahlt wurde.

Radiomeldung: Die Israelis geben unverblümt zu, dass trotz einiger militärischer Vorsichtsmassnahmen, sie de facto insofern überrascht wurden, als der Gegner diesen Krieg genau in der Mitte des allerhöchsten jüdischen Festes, oder genauer gesagt, am Fasttag, dem Jom Kippur, der auch als Versöhnungstag bekannt ist, starteten. Es stimmte, wie seit eh und je auch dieses Jahr, dass Israel an diesem Tag total stillstand. Das öffentliche Leben, die Verwaltung, die Armee, in nur allen denkbaren Diensten. Wer nicht 24 Stunden in der Synagoge verbrachte, war zu Hause. An den Fronten waren die ersten Linien mit regulären Einheiten besetzt und erst als sich die Anzeichen eines Angriffes deutlich machten, wurde aus dem Buß- und Bettag ein Tag totaler Mobilisation. (Ende der Radiomeldung)

Norbert Joa: In den ersten beiden Kriegstagen rückten Ägypter und Syrer vor. Dann wurden sie zurückgeworfen, wieder einmal. Trotz doppelt so vieler Soldaten, wieder einmal gedemütigt.

Hamed Abdel-Samad: Die ägyptische Geschichtsschreibung sieht das natürlich anders. Sie bezeichnen diesen Tag als großen Sieg der arabischen Armee. Sicherlich konnten die ägyptischen und syrischen Soldaten nicht Sinai, die ägyptische Halbinsel zurückerobern, aber sie konnten zumindest den Suezkanal überqueren und zu einem Gefühl der Würde…

Norbert Joa: … wieder die Ehre.

Hamed Abdel-Samad: Ja, wieder die Ehre. Man darf aber nicht vergessen, dass Ägypten 1973 nicht Israel angegriffen hat, sondern die Halbinsel Sinai…

Norbert Joa: Die war ja zuvor weggenommen worden.

Hamed Abdel-Samad: … ägyptisches Territorium welches schon sechs Jahre davor, ohne Kriegserklärung von Israel angegriffen und besetzt wurde.

Norbert Joa: Im Sechstagekrieg (1967).

Hamed Abdel-Samad: Und das ist es, was ich vorhin auch genannt habe. Diese ewige Kette von Gewalt und Gegengewalt, dieses Misstrauen, das zu einer Art Paranoia führt. Das sehe ich als den Mittelpunkt dieses Konfliktes. Der nicht zu Ende kommen will. Jede Seite ist so paranoid und besteht auf ihrer Opferrolle. Keine Seite ist bereit, den anderen zu sehen. Die Araber weigern sich nach wie vor, den Holocaust anzuerkennen und zu verstehen, was das für eine Wunde für das jüdische Kollektiv bedeutet.

Norbert Joa: Manche haben ja auch geklatscht. Ich war einmal in Marrakesch (Marokko), da wurde ich eingeladen als Deutscher. Bravo! Punkt, Punkt, Punkt.

Hamed Abdel-Samad: Auf der anderen Seite hat es Israel verpasst, nach diesen zwei, drei Siegen, nachdem die arabischen Armeen schon richtig gedemütigt waren, seine Grenze zu benennen und zu sagen, jetzt werde ich einen Frieden aus dem Standpunkt des Mächtigen diktieren. Das ist nicht geschehen.

Norbert Joa: Sie sagen ja auch, es geht im Grunde genommen gar nicht um Religion. Es geht auch nicht um die Palästinenser. Zitat: „Wir hassen die Juden, weil sie uns damit konfrontieren, selber nicht vom Fleck zu kommen.“

Hamed Abdel-Samad: Ja, denn einen richtigen historischen Antisemitismus hat es in der arabischen Welt nicht gegeben, so wie wir das aus Europa kennen. Juden und Muslime haben immer zusammen gelebt, nicht unbedingt hundertprozentig harmonisch, aber…

Norbert Joa: Es gab keine Pogrome?

Hamed Abdel-Samad: Nein, im Laufe der Geschichte gab es nie Pogrome gegen Juden oder Christen in der arabischen Welt.

Norbert Joa: Das ist alles eine Sache der letzten 60 Jahre?

Hamed Abdel-Samad: Es ist eine Sache der letzten 150 Jahre. Es fing alles mit dem Kolonialismus 5 an. Da hat die arabische Welt zum ersten Mal gespürt, wie rückständig sie tatsächlich ist und das hat zu einer anthropologischen Wunde geführt (Anthropologie ist die Wissenschaft vom Menschen.) Man kam sich so minderwertig vor. Man wollte das Gefühl der Ohnmacht, der Demütigung, durch moralische Überlegenheit ausgleichen. Da kann man die arabische Psyche schon ein bisschen verstehen, warum die Muslime so leicht gereizt und beleidigt sind.

5Anmerkung: Wenn Hamed Abdel-Samad vom Kolonialismus spricht, dann meint er den Kolonialismus, der durch die europäischen Staaten im afrikanischen Raum und anderswo praktiziert wurde. Europäische Staaten gründeten mittels militärischer Eroberung in Afrika, Südamerika und Asien Kolonien, um sie wirtschaftlich auszubeuten. Als Kolonialzeit bezeichnet man heutzutage gemeinhin die Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus, der mit dem Übergreifen von Portugal bzw. Spaniens auf Afrika zu Beginn des 15. Jahrhunderts einsetzte und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 andauerte.

Unter der Federführung Heinrichs des Seefahrers wurde Portugal zur ersten europäischen Kolonialmacht mit Kolonien in Südamerika, Afrika und Asien. 1415 eroberte eine Flotte unter seiner Führung die nordafrikanische (marokkanische) Stadt und Festung Ceuta. Auch Spanien betrieb nach dem Ende der Reconquista6 (1492) eine exzessive Expansionspolitik. So eroberten die Spanier beinahe ganz Mittel- und Südamerika, mit Ausnahme des portugiesischen Brasiliens. Mit der Erwerbung der Philippinen fasste man schließlich auch in Asien Fuß. Wenn man die Eroberung der marokkanischen Stadt Ceutas durch die Portugiesen als erste Kolonisation betrachtet, dann dauerte die gesamte europäische Kolonialzeit (1415 – 1945) etwa 630 Jahre. (Quelle: Kolonialismus)

6Reconquista ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für die Rückeroberung der Iberischen Halbinsel durch christliche Nachkommen, nachdem im frühen 8. Jahrhundert aus Nordafrika kommende muslimische Eroberer (Araber und Berber) die Iberische Halbinsel unterworfen hatten.

Was immer wieder vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Europäer seit dem siebten Jahrhundert, also lange bevor Europa die ersten Kolonien gründete, bis zum 13. Jahrhundert, Opfer islamischer Kolonisierung wurde. Dieser Teil der Geschichte, als die Europäer zu Opfern muslimischen Kolonialismus und muslimischer Sklavenüberfälle wurden, ist im Allgemeinen nicht so bekannt, weil der Fokus bei der Kolonisation fast ausschließlich auf der viel kürzeren Periode der europäischen Kolonialzeit liegt. Seit dem siebten Jahrhundert haben Muslime Europa immer wieder überfallen, vor allem die südlichen Regionen, manchmal auch nördlich der Alpen. In der Tat, der einzige Zeitraum während der mehr als 1.300 Jahre, in dem sie es nicht getan haben, war die Zeit des europäischen Kolonialismus.

„Jihad in the West: Muslim Conquests from the 7th to the 21st Centuries“ (Der Jihad im Westen: Muslimische Eroberungen vom 7. bis zum 21. Jahrhundert): „Westliche Kolonisierung in der Nähe von muslimischen Ländern dauerte 130 Jahre, ungefähr von den Jahren um 1830 bis zu den Jahren um 1960. Muslimische Kolonisierung in der Nähe europäischer Länder dauerte 1.300 Jahre, von den Jahren um 600 bis in die Mitte der 1960er Jahre. (In einigen islamischen Staaten gibt es heute noch Sklaven.) Aber seltsamerweise sind es die Muslime, die am meisten verbittert sind über den Kolonialismus und die Demütigungen, denen sie unterworfen waren und es sind die Europäer, die dieser Scham und Schuld eine sichere Heimat geben. Es sollte genau anders herum sein.“ (Quelle: Fjordman: Der islamische Kolonialismus)

Soweit der kleine Ausflug in den Kolonialismus. Nun zurück zum Interview.

Norbert Joa: Weil sie die Felle davonschwimmen sehen, was das Materielle angeht. Und dann wollen sie wenigstens Weltmeister in Sachen Glauben und Moral sein.

Hamed Abdel-Samad: So ungefähr.

Norbert Joa: Wenn ich mir damit nicht etwas eingehandelt habe, jetzt, eine Fatwa. Sie sagen ja selbst, seid streng zu den Islamisten, denn wenn die das Sagen hätten, dann gäbe es hier ein großes Schlachten.

Hamed Abdel-Samad: Ja, dadurch, dass man es (in den islamischen Staaten) verpasst hat, einen richtigen Nationalstaat aufzubauen… Was wir heute haben, sind keine richtigen Nationalstaaten. Wir haben Patriarchen, Monarchen, Militärgeneräle, die immer noch alt-patriarchalisch herrschen und keine Zivilgesellschaft zulassen. Dadurch waren die Islamisten die einzig mögliche Opposition zu diesen Diktatoren. Und diese sind nicht bereit, eine Moderne, eine Zivilgesellschaft … (zu akzeptieren). Moderne, ja und gut, aber nur als Produkt. Das heißt, sie akzeptieren…

Norbert Joa: … in Dubai ein paar Wolkenkratzer, ja, aber am System, an der Haltung, wird nichts verändert.

Hamed Abdel-Samad: Man darf sich nicht täuschen lassen von diesen Wolkenkratzern in den Golfstaaten7, denn man baut buchstäblich auf Sand, denn der Geist der Moderne wird nach wie vor abgelehnt. Der Geist der Moderne bedeutet Individualismus, Gleichberechtigung ohne Wenn und Aber und auch Hinterfragung des Heiligen.

7Anmerkung: Als Golfstaaten werden die Staaten bezeichnet, die sich am persischen Golf bzw. am Golf von Oman befinden. Zu den Golfstatten zählen Iran, Irak, Kuwait, Saudi Arabien, die Arabischen Emirate, Bahrain, Katar, Oman und Jemen.

Norbert Joa: Sie hören Bayern 2, den Talk, mit Hamed Abdel-Samad. Er studierte Englisch und Französisch in Kairo und reiste dann mit 23 Jahren ins Land von Goethe und Hitler, wie er schreibt. Und bei der Passkontrolle, da lasen sie in den Augen des Beamten: Aha, noch ein Kamelflüsterer, der von unserem Wohlstand profitieren will. Na, ja, wenn nicht vom Wohlstand, von was wollten sie dann profitieren und haben sie es bekommen?

Hamed Abdel-Samad: Ich wollte von dieser Freiheit profitieren. Aber ich wusste selber nicht, was das bedeutet.

Norbert Joa: Endlich auch Sex.

Hamed Abdel-Samad: Ja, unter anderem, natürlich. Es ging erst einmal darum, wegzugehen. Aber was ich nicht erahnt habe: man löst nicht seine Probleme, nur weil man den Ort gewechselt hat. Man schleppt ja diese Probleme und Komplexe mit sich und das habe ich nicht getan. Und man lernt ein Land nicht kennen, indem man jedem Laster nachgeht, indem man sich die Klischees dieses Landes zu eigen macht. Martin Buber (österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph) unterscheidet zwischen Erfahrung und Begegnung. Was ich in den ersten Jahren in Deutschland erlebt habe, war Erfahrung, aber keine Begegnung. Was ist Erfahrung, laut Buber? Wenn ich mit meiner Hand über den Tisch fahre, dann habe ich den Tisch erfahren. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt weiß, was das für ein Tisch ist. Das ist nur die Oberfläche. Und das habe ich in Deutschland in den ersten Jahren so erlebt. Ich konnte und wollte nicht in die Tiefe gehen und den Menschen begegnen.

Norbert Joa: Sie schreiben auch an einer Stelle von der verfluchten Freiheit.

Hamed Abdel-Samad: Ja, Freiheit kann auch sehr belastend sein für jemand…

Norbert Joa: … der aus so einem geschlossenen System kommt.

Hamed Abdel-Samad: Genau, für jemand, der die Zwänge der (islamischen) Kollektivgesellschaft beherrscht und gewohnt war. Und dann verliert man die Orientierung. Was ist falsch und was ist richtig? Man kann das nicht mehr einschätzen. Man leidet unter moralischer Desorientierung. Man wird schizophren. Man wechselt das Lager so oft.

Norbert Joa: Sie schreiben, ihre Seele wurde, erstaunlicherweise in der Freiheit hier, wo der Druck weg war, richtig, richtig krank. Wann und wie haben sie es gespürt?

Hamed Abdel-Samad: Warum eigentlich spürt man die Schmerzen erst im Nachhinein, wenn der Finger durch die Tür gequetscht wird? Zuerst spürt man die Schmerzen noch nicht. Erst wenn die Tür sich wieder öffnet, dann kommen die Schmerzen, wenn man die Zeit und die Ruhe hat, darüber nachzudenken. Wenn man etwas Distanz zu dem Ganzen hat, dann fängt man an, das alles in Frage zu stellen.

Norbert Joa: Und das hatte dann so eine Wucht, dass sie das nicht mehr nebenher bewältigen konnten. Sie landeten in der Psychiatrie, wo sie auch übrigens dieses Buch „Mein Abschied vom Himmel“ geschrieben haben.

Hamed Abdel-Samad: Richtig. Alles was verdrängt war, kam da raus. Irgendwann ist die Verlogenheit (der islamischen Gesellschaft) so belastend, ich nenne es in dem Buch Identitätspoker, wenn man spielt, um nicht zuzugeben, was wirklich schief lief in meinem Leben und in meiner Gesellschaft. Anstatt der Wirklichkeit, der Wahrheit, ins Auge zu schauen, habe ich angefangen, meine Heimat zu glorifizieren und auf Deutschland zu schimpfen, um mich selber zu beschützen. Aber das kann nur kurzfristig (gut) gehen. Irgendwann wechselte ich vom Erfahren zum Begegnen. Aber eine Begegnung kann auch sehr schmerzhaft und heftig sein und kann zum Zusammenbruch führen.

Norbert Joa: Das Buch hat sicher geholfen auf dem Weg daraus. Hat ihr Vater, der Imam, in Kairo, auch seinen Frieden damit gemacht? Die kennen doch solche Beichten gar nicht.

Hamed Abdel-Samad: Das war sehr neu. Vor allem Beichten von Männern sind unbekannt in unserer Gesellschaft. Männer reden lieber über ihre Heldentaten…

Norbert Joa: Das Buch beschönigt ja nichts.

Hamed Abdel-Samad: … oder kritisieren andere. Und dann kommt ein Buch, das nicht nur die Gesellschaft kritisiert, sondern auch ich rechnete mit mir selbst ab, denn für mich ist es der richtige Dialog, dass man bei sich selbst anfängt und sagt, was ist eigentlich bei mir schiefgelaufen?

Norbert Joa: Zig (viele) junge Männer haben sie wissen lassen, so ist es. Das ist ein Portrait unserer Generation. Herr Hamed Abdel-Samad, vielen Dank für ihre Zeit, dass sie da waren. Alles Gute.

Hamed Abdel-Samad: Vielen Dank.

Anmerkung: Die Anmerkungen sind vom Admin.

Siehe auch:
Hamed Abdel-Samad: "Ich bin zum Wissen konvertiert"

Siehe auch:

Akif Pirincci: Arschlochdehnen auf CDUisch

Akif Pirincci: Das kommt davon, wenn man Moslems für sich schreiben lässt

Prof. Soeren Kern: Asylsuchende, Enthaupter und Megamoscheen

Prof. Soeren Kern: Europas Wohlfahrts-Dschihad

Dr. Udo Ulfkotte: Warum ich mich heute dafür schäme, ein Deutscher zu sein

Raimond Ibrahim: Dschihad gegen Kirchen: Muslimische Verfolgung von Christen, März 2015