Prof. Herfried Münkler: Die Türkei erpresst Europa

4 Jan

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Der renommierte deutsche Politikwissenschaftler Professor Herfried Münkler hat dem Schweizer Tagesanzeiger ein interessantes Interview gegeben, in dem er unter anderem darlegt, dass die Türkei absichtlich „Flüchtlinge“ nach Europa schickt, um von der EU Geld und politische Zugeständnisse erpressen zu können.

Was passiert, wenn die Türkei nicht mithilft, dass weniger Flüchtlinge nach Westeuropa kommen?

Dann wird Deutschland die Grenzen schließen. Ich sage das nicht, weil ich das will, sondern weil ich glaube, dass die Lage sonst politisch nicht mehr beherrschbar sein wird.

Und dann?

Dann muss als Nächstes Österreich die Grenzen schließen, weil sich die Flüchtlinge sonst dort stauen. Es wird eine Art Verteidigungslinie Ungarn-Kroatien entstehen. Sie entspricht interessanterweise praktisch der alten österreichischen Militärgrenze, die während dreier Jahrhunderte westliche Christenheit und osmanischen Islam trennte. An dieser neuen Grenze wird es sehr unschöne Bilder geben, weil die flüchtenden Menschen nur mittels Stacheldraht und Wasserwerfern an der Weiterreise gehindert werden können.

Das Grenzregime wird etwa so aussehen wie jenes, das Europa im Kalten Krieg [Mauer in der DDR] gehabt hat, mit dem Unterschied, dass die Grenze damals dazu diente, Menschen nicht herauszulassen, statt sie nicht hereinzulassen. Ich glaube, wie ich eingangs sagte, nicht, dass es so weit kommt. Die Türkei ist sehr wohl fähig, wahrscheinlich gegen entsprechende Geldüberweisungen auch willig, den Zustrom einzuschränken. Man sieht das in diesen Wochen ja bereits. So wie sie fähig war, zuvor den Hahn aufzudrehen und die Balkanroute zu öffnen. [1]

[1] Im Moment sollen aber täglich 4.000 Flüchtlinge aus Marokko und Algerien über die Türkei und Griechenland nach Europa kommen, die Erdogan offensichtlich nicht zurückhält..

Steckte darin ein Kalkül?

Davon würde ich ausgehen. Die türkische Politik wusste genau, dass sie mit diesem Hebel Europa in große und größte Schwingungen versetzen kann. Schwingungen, von denen sie dann politisch und finanziell profitieren würde.

Zu einer ähnlichen Analyse kam Ende Oktober auch die CSU-Parteizeitung. „Bayernkurier“schrieb, dass Erdogan die Flüchtlingsströme aus Syrien selber mit verursacht hat (PI berichtete hier). Die FAZ analysierte bereits zu Jahresanfang, dass der türkische Geheimdienst die Schlepperbanden mit Lockangeboten für den Transport in die EU gezielt gewähren lasse und ermutige.

Erdogan spricht seit Jahren ganz offen davon, „den Islam siegreich in den Westen zu führen.“ Die Türkei unter Erdogan ist in keinster Weise ein Bündnispartner, sondern als Feindstaat einzustufen.

Quelle: Prof. Münkler: Türkei erpresst EU

Siehe auch:

Jetzt kommen täglich 4.000 Marokkaner und Algerier über’s Meer

Quentin Quenscher: Die Angst der Kinder vor dem islamischen Terrorismus

Baden-Württemberg: Die Asylflut im Rems-Murr-Kreis und ihre Folgen

Die Denkfehler des Grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann

Henryk M. Broder: Stephan Kramer – Weltmann in Thüringer Provinz

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