Frage: Wenn der RKI-Chef Lothar Wieler jetzt wieder für eine niedrige Inzidenz wirbt, ist das ihrer Meinung nach zu schaffen, außer mit einem Lockdown?
Stoehr: Ich sehe da auch keine andere Lösung. Ich habe mit Erstaunen gelesen, dass man, wenn ich das richtig im Kopf habe, dass man die Fälle so weit wie möglich reduzieren will, wenn man das tatsächlich für die Gesamtpopulation machen wollte, dann würde man eigentlich nie wieder in die Normalität (zurück) kommen.
Die Engländer sind den Schritt gegangen. Meines Erachtens ein wenig zu früh, weil sie noch nicht ihre Impfangebote hatten (nuschelt ein wenig) und die anderen Länder ziehen nach. In der Schweiz hat man einen Parameter, das sind die Einweisungen auf die Intensivstationen. Wenn das passiert und auch bei uns die Meldeinzidenzen auf diese Altersgruppe passieren würde, dann muss man reagieren.
Denn da würden mehr Fälle bei den über 60-Jährigen natürlich auch bedeuten, dass mehr Krankenhausüberweisungen und mehr Todesfälle passieren. Das sehen wir aber jetzt aber auch alles nicht. Jetzt noch einmal im Winter, auf Teufel komm raus, zu sagen, alle Fälle vermeiden, geht an der Realität vorbei, nämlich, dass es immer noch 20 bis 30 Millionen Jugendliche gibt, die noch keinen Antikörperschutz (die noch nicht geimpft sind?) haben.
Die werden sich in den nächsten Jahren bestimmt auf die eine oder andere Art infizieren. Natürlich gibt es die Impfungen. Das kann man jedem nur empfehlen. Vor allem den Vulnerablen (Wehleidigen, Kränkelnden, Verletzten). Aber es wird eine Zunahme an Atemwegserkrankungen geben.
Und wenn man dann wieder die ganze Gesellschaft lahmlegen will, wegen Erkrankungen bei hauptsächlich Jugendlichen, die natürlich viel milder verlaufen. Da wird es auch einmal eine Hospitalisierung (Einweisung ins Krankenhaus) geben. Da muss man jetzt einen Plan auf den Tisch legen, welche Parameter man heranzieht und wie man reagieren will.
Video: Virologe Klaus Stöhr: Der Blick auf die Inzidenz ist der falsche Weg! (07:33)
Video: Virologe Klaus Stöhr: Der Blick auf die Inzidenz ist der falsche Weg! (07:33)
Frage: Warum werden Inzidenzen weiterhin als Schreckgespenst der Politik genutzt?
Stöhr: Das dürfen sie mich nicht fragen. Das müssen sie Helge Braun (Chef des Bundeskanzleramtes, CDU) fragen oder die Kollegen vom Robert-Koch-Institut. Ich kann das auch nicht verstehen. Das ist ja eigentlich der völlig falsche Parameter.
Letztes Jahr im Winter waren bei den älteren Personen bei den über 90-Jährigen Inzidenzen von über 700 der Fall. Bei den Jüngeren, den Jugendlichen, viel geringere Inzidenzen. Aber man hat auf den allgemeinen Gießkannen-Parameter (die Inzidenz) geschaut und es wurde gesagt, wir müssen die Zahlen runterkriegen.
Ja, man muss die Zahlen runterkriegen, aber eben dort, wo die Krankheitslast am größten ist. Und das ist unzweifelhaft bei den über 50-Jährigen. Dort sind 99 Prozent der Todesfälle zu verzeichnen. Und dort hätte man auf die hohen Inzidenzen reagieren müssen.
Was hat man aber gemacht? Die Gesundheitsämter hatten keine Zeit. Sie mussten ja die Kontaktnachverfolgung bei den Jüngeren machen. Und konnten deswegen in den Alten- und Pflegeheimen nicht helfen. Und die kleine Gruppe von 1 Millionen Menschen in den Altenheimen hat 40 % der Todesfälle.
Der Begriff asymptomatisch („ohne Symptome“) wird für Infektionen bzw. Erkrankungen ohne Krankheitszeichen verwendet. Man unterscheidet dabei, ob diese vom Patienten selbst wahrgenommen werden (subjektives Symptom) oder vom Arzt (objektives Symptom). Bildet sich eine Krankheit ohne solche erkennbaren Symptome aus, spricht man von einem asymptomatischen Verlauf. Asymptomatische Menschen sind nicht ansteckend.
Meine Meinung:
Was bei der ganzen Diskussion nicht zur Sprache kommt, sind die vielen Erkrankungen und Todesfälle, die durch die Impfung geschehen. Auch wird vollkommen außer Acht gelassen, dass z.B. wie der kanadische Mediziner Dr. Charles Hoffe sagt, dass noch viele Geimpfte selbst nach Jahren der Impfung an Herzversagen durch Micro-Blutgerinnsel (Thrombosen) sterben werden.
Außerdem ist bekannt, dass etwa 90% der Corona-Toten einen Migrationshintergrund haben sollen. Warum fließt diese Tatsache nicht mit in die Diskussion ein?
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